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01.06.16 Rückreise Teil 2 Santiago - Porto
Wir stehen um sieben Uhr auf. Frühstück gibt es ab acht, der Bus fährt um zehn. Bis zum Busbahnhof sind es allerdings gut zwanzig Minuten. Kurz nach acht sind wir dann beim Frühstück. Egon wollte
auf jedem Fall die gekauften Sachen segnen lassen. Ich bin noch beim Frühstückstisch geblieben um das Tagebuch zu ergänzen. Damit lag ich einige Tage zurück. Habe später im Bus noch fast
vier Stunden weiter geschrieben, so ging diese Fahrt auch sehr schnell um. Egon kommt einfach nicht zurück. Wer ihn kennt weiß von Egons Ruhe und meint immer alles würde auf ihn warten. Da bin
ich genau anders herum, bin und lieber zwanzig Minuten zu früh, als eine minute zu spät, packe dann beide Rucksäcke und sehe nach wo Egon bleibt. Egon könnte auch ein Bruder von Angela sein.
Das schaffen wir schon.
Am Bus trafen wir auf Birgit aus Essen, die wir zu Beginn unserer Pilgerreise in der dritten Herbege mit zwei anderen Frauen getroffen hatten. Die beiden anderen Frauen konnten ihren Zeitplan nur
mit Hilfe der Busse unterwegs einhalten und waren schon längst zurück in Deutschland. Von Birgit wussten wir das sie mit den gleichen Flieger zurück fliegt wie wir. Kurz nach dem ich mit
meinen Aufschreibungen wieder im reinen war, fuhren wir auch schon in Porto am Flughafen ein. Schauten uns etwas im Flughafen um, damit uns morgen beim Abflug schon alles etwas vertrauter
vorkommt. Liefen die fünf Minuten zum Hotel, bekamen unser vertrautes Doppelbettzimmer. Schaffe es dann auch mit Hilfe, der Rezeption unsere Bordcard aus zu drucken. Das sollte noch nicht
unser letzter Engel gewesen sein. Haben uns danach frisch gemach um in die Stadt zu fahren. Denn von Porto haben wir bisher noch nichts gesehen. Jeder in Deutschland weiß ,wenn man nur ab und an
einen Fahrkartenautomaten bedienen muss, wie schwierig das werden kann. So wir stehen jetzt vor so einen Apparat in Portugal. Mit verschiedenen Knöpfen und Texten. Ich wusste von Guido, das wir
erst eine Basiskarte haben müssen, das war aber auch schon alles. Wir warten auf einen Engel. Aber der kam nicht, die Haltestelle war verweist. Bis Jesus ein einsehen mit uns hatte. Er schickte
uns einen Engel der schon längst in Rente war. Versuch den mal zu erklären was du willst, denn der sprach noch weniger englisch als ich. Auch Egon kam mit seinen Weezer Platt nicht weiter. Aber
ob ihr es glaubt oder nicht nach gut zehn Minuten hatten die zwei Esel ihre Fahrkarte. An der Station Trinade stiegen wir aus. Und dann Hammer, ich dachte wir hätte unsere Highlightes schon alle
gehabt und machen hier nur so eine Überbrückung bis zum Abflug. Erst wollten wir eine Stadtrundfahrt für 26 € machen, haben uns aber gedacht das man da viel Vino für bekommt, und haben uns selbst
auf die Socken gemacht. Dieses hat sich wirklich gelohnt, mit Worten nicht zu beschreiben, das muss man sich selber ansehen. Egon meinte sogar das Porto mindestens mit Rom und Wien auf einer
Wellenlänge ist. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich noch nicht dort gewesen bin. Eine Reise nach Porto kann ich aber jeden empfehlen. Nun sitzen wir bei einem Vino am Fluss Rio Donro. Da es
hier keine kostenlose Tapas gibt, öffnen wir unsere Pilgerkasse und leisten uns Brot, Käse und Schinken. Was soll ich sagen das schmeckte bei weitem nicht so gut wie das was wir gewöhnt
waren. Treffen noch Jürgen der auch morgen zurück fliegt Richtung München. Es ist 23:15 und ich weiß nicht wie lange die Metro fährt. Also zurück zur Station. Selbst Egon wusste nicht mehr
weiter, wir haben uns in der Dunkelheit verlaufen. Fragen uns durch, werden einmal, so glaub ich von zwei alkoholisierten absichtlich in die falsche Richtung geschickt. Bis wir dann einen Engel
aus Deutschland angesprochen haben der sich aus kannte und uns auf die Richtige Spur brachte. Das wir dann eine Station zu weit gefahren bis Airport und wir dann zurück gefahren sind ist
nebensächlich. Denn wenn wir zu früh ausgestiegen wären hätten wir den <Weg nicht gekannt, vom Airport aus aber waren es halt fünf Minuten und kannten den Weg. Das Ende und der Anfang ist
gleich wir schlafen schnell ein und freuen uns jetzt auch das wir bald unter unserer Lieben sind.
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02.06.16 Rückreise Teil 3 Abflug Porto - Weeze
Morgens früh spanische Zeit sieben Uhr aufgestanden gar nicht mehr an die den Zeitunterschied gedacht, also portugisiesche Zeit sechs Uhr. Für acht war das Frühstück angedacht. Nach dem Frühstück
nochmal zur Metro um in die Stadt zu fahren. Es soll wieder heiß werden ähnlich wie gestern. Große Lust auf Besichtigungstour hatten wir nicht mehr. Sind dann aber noch für 2,50 € eine
Runde mit der alten Tram gefahren. Berg auf und ab durch Porto. Für einen ehemaliger Eisenbahner ein ganz tolles Erlebnis. Preiswerter wie Karusell fahren. Anschließend holten wir uns ein
Olivenbrot, setzten uns in ein Straßencafe, tranken noch mal Vino tinto verzehrten das Brot dabei und beobachten das bunte Treiben auf der Straße. So gegen vierzehn Uhr treten wir die Rückreise
an, nochmal zu Herberge die Rucksäcke abgeholt und machen das was wir in den letzten Tagen schon so oft gemacht haben, wir nehmen Abschied. Nichts großes hier, wie so oft vorher. Hier das
war halt nur eine Unterkunft. Zwischen Herberge und Airport ist noch ein kleines Esslokal in dem wir auch schon Zwei Abende verbracht hatten, den ersten und den letzten. Hier bestellten wir uns
noch einen Snack um die Wartezeit zu verkürzen. Gehen dann zum Flughafen, hoffen das mit dem einchecken alles glatt geht. Aber das werden wir auch schon meistern, so viele Engel haben uns auf
dieser Reise geholfen, dann werden wir hier, wenn wir einen brauchen auch einen gestellt bekommen. So, einmal habe ich die Bordcard in Papierform, einmal auf dem Handy. Ich will natürlich wissen,
ob das mit dem Handy funktioniert. Sehe das gerade keine Kundschaft am Ryanair Schalter steht. Zeige ihr mein Handy und frage sie, ob das so ok ist. Ja ok sagt sie und fragt ob sie mir eine
checkin Karte ausdrucken solle, ich sag ja ok. In Weeze hätte ich dafür fünfzehn € bezahlt. Eigentlich war es aber nicht das was ich wollte, deshalb hielt ich beim einchecken den QR Code vom
Handy unter den Scanner, es funktionierte nicht. Das hatte Guido schon gesagt, das man dazu die Ryanair app haben muß. Nun gut wir hatten unsere QR Codes ja noch zweimal auf Papier. Da ging auch
alles glatt. Am Gate treffen wir Birgit nochmal. Der Flieger aus Weeze kam etwas verspätet. Nachdem wir dann eingestiegen waren, haben wir warum auch immer eine Stunde am Boden gestanden. Zuhause
fragt Erika, haben die denn keine Durchsage gemacht? Sicher haben die eine Durchsage gemacht, nur die haben wir natürlich nicht verstanden. Im Flugzeug verabschiedete sich Birgit schon mal von
uns, wer weiß ob wir in Weeze noch dazu kommen. Am Flughafen sorgten sich unsere Frauen doch um uns, weil sie schlecht informiert waren, hatten Angst das wir in einen der vielen Unwetter
gekommen sind. Um Mitternacht saßen wir bei Maria am Küchentisch und machte sie uns beiden Esel noch einen strammen Max. Die ersten Geschichten wurden erzählt, aber um eins sind wir dann auch
müde nach Hause.
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Erstes Fazit
"Der Weg ist das Ziel" Das ist schon lange einer meinen vielen Leitsätze die ich für mein Leben habe. Nachdem ich aber den Camino
gegangen bin, glaube ich zu wissen was dieser Satz bedeutet. Es sind die vielen Begegnungen mit den vielen Menschen aus allen Länder dieser Welt, mit dem gleichen Ziel. Den Camino, den Weg zu
gehen. Die Hilfsbereitschaft unterwegs, Bescheidenheit, die Freude und auch das Leid das man unterwegs mit den anderen Menschen teilt. Es ist das Meer, der Wald, die alten Kirchen und Gebäude,
die Vögel und alle die anderen Tiere. Die Freundlichkeit und Gastlichkeit der einheimischen Menschen, aber auch die Unfreundlichkeit und Sturheit. So wie den Regen und die Sonne. " Wer den Regenbogen sehen will, muß auch den Regen akzeptieren. Zu sehen wie zum Beispiel die Emotionen am nuller Stein freien Lauf gelassen werden, den
Ärger, wenn gleichzeitig dort mit dir, fünf Bussen dort ankommen und sich diesen Ort mit den hunderten Buspilger teilen muß. Sicher ist es für jeden was besonderes, aber nicht das gleiche,
als wenn jemand über 300 km und noch mehr km dafür gelaufen ist. Aber der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Auf einen Stein stand geschrieben: " The Real
Camino Starts At The End"
Wenn mich morgen jemand ruft. Ich würde den Camino morgen wieder gehen. Am liebsten mit meiner Frau Erika
Auf dem Weg hatten wir auch eine junge Schriftstellerin Christine aus München kennen gelernt. Sie hatte ein Buch über den Weg nach den Camino geschrieben. Der Weg danach. Erst habe ich gedacht, naja was soll das. Jetzt wo ich zu Hause bin, merke ich schon, das man das vergangene wirklich verarbeiten muss,
um die Eindrücke von den Camino in postive Energie um zu wandeln. Die Eindrücke auf den Weg, die Begegnungen mit anderen Menschen, aus allen Länder der Erde mit dem einen Ziel, aus den
unterschiedlichsten Gründen nach Santiago zu laufen, pilgern oder zu wandern. Ich war froh das ich Egon begleiten durfte. Für mich war es in erster Linie wichtig das ich Egons Lebenswunsch
nach Santiago zu pilgern erfüllen konnte. Mich selbst hat der Camino beeindruckt, beruhigt, und gestärkt für das was noch kommt. Die sportliche Herausforderung, die ich vor bin Beginn des
Weges gesehen habe, ist ganz weit in den Hintergrund getreten. Spielt eigentlich keine Rolle mehr. Ist nicht Wichtig
Jeder der den Weg geht, geht ihn so wie er ihn am besten gehen kann und will.
Du mußt deinen eigen Weg gehen, und deine Spur hinterlassen.
Es hat sich doch etwas verändert
Ich trinke kein Bier mehr, nur noch Vino Nur Spass !!!
Die Unterkünfte waren alle sauber und ordentlich, teilweise renoviert
Insgesamt ist der Weg gut zu laufen und nicht zu anstrengend, da es keine bedeutende geographischen Höhen zu überwinden gilt. Der Weg ist gut markiert und es gibt genügend Herbergen, um auch kürzere Tagesetappen zu gehen. Der Pilger wird nicht auf sehr viele andere Pilger treffen. Kurzum dieser Weg ist gut geeignet als "Anfängerpilgerweg" oder für Pilger, die Natur und Alleinsein genießen wollen, ebenso wie das portugiesische und spanische Hinterland.