24.05.16                7. Etappe Redondela -  Pontevedra   22 km

über die Orte Cesantes -Soutoxuste Arcade As Laceira - Berunde - OAlcouce - O Pbo - O Marco
Heute bin ich schon weit vor sechs aufgestanden, obwohl wir hätten unsere Luxus Herberge ja aus nutzen können, denn heute wollten wir wieder nur so um die 20 km laufen, liegen noch immer einen Tag vor den schnellsten Plan. Um kurz nach sechs waren wir im gegenüberliegenden Cafe zum Frühstück. Die Rezeption hatte uns gestern gesagt das wir dort unser Frühstück bekommen. Wir zeigen dort unsere Hotelkarte, bekommen eher ein bescheidenes Frühstück, wenn ich an das aus dem Paradiese denke, wie uns mit Freundlichkeit und Herz das Frühstück gemacht worden war. Hier fehlte nicht nur das Spiegelei, von Freundlichkeit gab es nicht die geringste Spur. Das habe ich bei den meisten jüngeren Servicepersonal festgestellt. Nun waren wir so Eselig, das wir geglaubt hatten das Frühstück ist im Übernachtungspreis mit drin. Das hat uns Ivone die später gestartet ist auch so bestätigt. Es sah nun wirklich nach Regen aus. Den Poncho oben im Rucksack gepackt, den Rucksack selbst schon in der Plastikhülle und wir starteten um halb acht. Dann fing es auch an zu nieseln, teilweise für längere Zeit Trotz allen waren bis auf einen Pilger wieder mal die schnellsten. Es waren tatsächlich viel mehr Pilger unterwegs. Teilte Egon mit das wir Opas vom Niederrhein sowieso die coolsten sind, egal was ist immer gut gelaunt, das wurde uns von den anderen auch immer wieder bestätigt. Wir holten schnell Pilger ein, die 6km vor uns gestartet waren.

Wer den Regenbogen sehen will, muss auch den Regen akzeptieren
Um elf wollten wir eine Vino Pause einlegen, so 8 km vor dem Ziel. Es regnete auch wieder. Da trafen wir auf eine ... ja was war das nun ? Ich habe keine Ahnung wie man es nennt. In jedem Fall sah es so aus , als würden wir hier was zu trinken bekommen. Es sah  rustikal und durch anhängende Fotos von Pilger und Pilgergruppen auch irgendwie freundlich und lustig. Aber niemand zu sehen. Ich gehe ums Haus, klettere die Treppe hoch und schelle. Höre eine mürrische Frauenstimme. Nach einer Weile kam diese Frau Kopf schüttelt und brummelt die Treppe herunter. Sie war am schimpfen und fluchen, wahrscheinlich war kurz nach elf noch zu früh für den Tag. Ich wollte mir das nicht länger antun, und sag zu Egon, lass uns weiter ziehen. Als wir durch das Tor gehen wollten war es merkwürdig verschlossen. Warum ? Was hat die Alte vor. Doch Egon mit einem Blick des Schlossermeisters, hatte die Lage voll im Griff Mit etwas Wut im Bauch lief ich dann los. Verschaffte mir bis ca gut 3km vor dem Ziel einen kleinen Vorsprung vor Egon. Kam an einer Bar, ging hinein und bestellte zwei Vino, bekam zwei Vino als Zugabe Tapas dazu. Draußen sitzen ging wegen des Regens nicht. So musste ich schnell raus um Egon abzufangen, und präsentierte ihn stolz mein Gedeck. Wir waren früh in Ziel nähe, könnten gegen unsere Vereinbarung noch ein paar km mehr machen. Doch da tauchte auf einmal das österreichische Paar aus der Bar von gestern auf, und gesellten sich zu uns, wir kamen ins Gespräch. Sie stellten sich mit Edda und Wolfgang vor. Ein wirklich nettes freundliches Paar. Wolfgang hatte sich für sein verhalten an der Bar einhundert mal entschuldigt, er wäre eigentlich nicht so, aber das mit dem Handy wahr eine wichtige Aktion. Das haben wir ihn auch zu hundert Prozent abgenommen. Nun wir mussten uns dann einen dritten Vino bestellen. Kurze Zeit später trafen Sabine und Manuel ein. Das Paar, das wir am ersten Tag am Eingang von Vila do Condo getroffen hatten und bis Rates durch gezogen waren. Sabine sagte das sie doch nicht mit den Bus gefahren ist, weil selbst Manuel als Spanier es nicht geregelt bekommen hat. Es regnete auch noch und der vierte Vino wurde bestellt. Jetzt sah es schon fast wie Kegeltour, statt Pilgertour aus, aber es ist immer wieder eine Freude Bekannte wieder zu treffen, und man freut sich, das sie es alle bis hier geschafft haben. Der Rest ist nur noch ein Katzensprung.  Da beide Paare ihre Unterkunft voraus gebucht haben, wollten wir es so wie gestern machen. Wir hängen uns einfach dran.Wenn es mal Verständigungsprobleme gibt, haben wir immer einen Dolmetscher, diesmal sogar für spanisch. Obwohl Manuel spricht nur spanisch, er unterhält sich mit uns über das Übersetzerprogramm von seinem Handy. Während diesen langen Boxenstopp von gut zwei Stunden, lernten wir noch weitere Pilger aus den Phillipinen, Kanada, Tasmanien kennen. Manuel hatte über Handy in ihrer Unterkunft für uns ein Zimmer bestellt. Somit liefen wir zu sechst weiter nach Pontevedra.
Manuel hatte auch schon für den Abend ein Restaurant ausgemacht. Das war nicht so einfach, denn die Spanier gehen erst nach einundzwanzig Uhr aus essen, dann wenn die Pilger so langsam zu Ruhe kommen müssen. Kurz nachdem wir Platz genommen hatten, traf auch unser Engel von gestern ein, Ivone. Sie fragt ob sie sich dazu setzen darf. Wer sollte das einer netten jungen Frau verwehren, die sich alleine auf diesen Weg gemacht hatte. Über Tag hatten wir sie den ganzen Tag nicht gesehen. Im Restaurant bestellte Manuel spanische Delikatessen, die so nicht auf keiner Karte zu finden waren. Unter anderen auch selbst gemachte Chips, ich durfte mir in der Küche ansehen wie sie diese machen. Wird in jedem Fall nachgemacht. Es war etwas später geworden, gingen aber noch am heutigen Tag gemeinsam mit Manuel zur Unterkunft
und schliefen zufrieden mit den Tag schnell ein.

 

Von der Haustüre 2060 km bis nach Santiago

Der Camino am Niederrhein

Start 02.10.17