28.05.16 Santiago Compostella
Wir haben bis acht ausgeschlafen. In der Nacht gab es ein heftiges Gewitter, auch jetzt am Morgen war es kräftig am regnen. Wieder alles richtig gemacht. Denn wir lagen einen Tag vor den schnellsten Plan, an den ich am Anfang nicht geglaubt hatte. Für mich war der zweit schnellste der realistischere Plan  gewesen. Hätten jetzt aber zwei Tage im Regen laufen müssen. Der dritten Plan für den Fall das eben alles viel langsam geht. Man wusste ja nicht was kommt. Das Frühstück war überraschend gut. Kurz bevor wir mit dem Frühstück fertig waren gesellten sich Sabine und Manuel dazu. Ich sagte zu Egon, ich gehe mal schnell bezahlen, denn wenn es sprachliche Probleme gibt, kann Manuel uns helfen. Die nächste gute Nachricht die Nacht mit Frühstück kostete nur 55 € zusammen. Wir waren davon ausgegangen pro Nase. Nun wie eine Luxusherberge sah sie wirklich nicht aus. Hape war bestimmt nicht hier abgestiegen. Ist wohl ein Kommunikatsionsfehler zwischen Manuels Handy und uns gewesen. Unser Plan war des Regen wegen geändert worden. Die Wanderung nach Finesterre haben wir abgesagt. Zeitlich hätte das wunderbar gepasst. Aber sich jetzt drei Tage nass regnen zu lassen hatten wir nicht nötig. Nicht das man selber nass wird, ist das schlimme, sondern das alle Klamoten Feucht sind, muffig riechen nichts mehr trocken bekommt. Nicht die Anzahl der km war die Herausforderung sondern achtzehn Tage aus einen Rucksack zu leben der bei Ryanair als Handgepäck durch geht. Da wir ja jetzt mindestens noch eine Nacht in Santiago bleiben wollten hatten wir gestern schon mal  eine vermeintlich preiswertere Pension reserviert. Für den Preis den wir jetzt hier bezahlt haben, könnten wir auch bleiben, die andere Pension war der gleiche Preis, aber ohne Frühstück, und as Frühstück war hier sogar gut. Ich buchte schnell noch eine Nacht nach, bevor die ersten neuen Pilger kommen. Das klappte dann auch, wir sollten aber den Rucksack packen und im Zimmer stehen lassen, weil wir das Zimmer wechseln müssen. Guido hatte uns eine app geschickt das er gegen elf an der Kathendrale ist. Er ist Heute nochmal 23 km im Regen gelaufen und schaffte es nicht um elf dazu sein. Ich sagte zu Egon das ich mal auf die andere Seite nachsehe, ob er vielleicht dort ist. Nein auch hier war kein Guido. Zurück zu Egon, aber Egon war auch nicht mehr da. Norbert allein in Santiago. Habe mir aber gedacht, das er bestimmt in die Messe gegangen ist. Dann kommt ein Anruf von Guido und wir treffen uns in unseren Stammbar die auch Guido schon gut kannte. Wir tauschten uns eine Stunde aus, und dann kam auch schon Egon überglücklich herein. Sein Wunsch den Weihrauchkessel durch die Kirche schwingen zu sehen, ist in Erfüllung gegangen. Er konnte es sogar filmen. Jetzt schon ein perfekter Tag. Alles richtig gemacht. Das wir erstmal Santiago geblieben, wären wir weiter gegangen hätte Egon dieses Erlebnis nicht gehabt. Hättest du gedacht das es so schön ist? Ich mache Egon mit Guido bekannt. Guido muss aus den nassen Klamoten heraus und wir verabreden uns für den frühen Abend. Wir besichtigten noch die Kathendrale, umarmten von hinten den Jacobus, dafür mussten wir aber Schlange stehen. Schauten uns sonst noch in der Altstadt um, die  groß, aber sehr sauber war. Es wurden jeden Morgen die Straßen mit einen Hochdruckreiniger abgespritzt. Jede Nacht kam die Müllabfuhr. Das nur so am Rande. Dann gingen wir zu unserer Herberge zurück, um zu sehen, ob alles mit dem Zimmer geklappt hat. Erstmal vier Stockwerke auf einer engen Wendeltreppe, dann ging es nochmal ins Dachgeschoss. Hätte mir schon beinahe den Kopf auf gehauen. Selbst Egon lief nur gebückt durch das Zimmer. Duschen konnte ich nur in der Hocke. Haben die andere Unterkunft natürlich abgesagt.  Mit Guido haben wir uns noch ein Pilgermenü genehmigt. Egon und ich noch einen Vino, und Guido bekam seinen Kaffee und ein wenig auf das Championsendspiel geschielt. Wir verabschiedeten uns von Guido. Unsere Herberge gegenüber, war noch ein gutes Restaurant, mit einen laufenden riesen Fernseher wo noch das Elfmeterschießen vom Championsfinale zu sehen war. Da sind wir schnell herein gesprungen, bestellen zwei Vino tinto, bekommen ordentliche Tapas dazu und schauen uns das Elfmeter schießen an. Auch beim zweiten Vino gab es wieder eine Tapas. Was willst du mehr. Nun eben die Straße rüber und ab in die Dachkammer. Heute wieder alles richtig gemacht. Mit Guido hatten wir uns morgen um 9:30 verabredet. Er will uns noch einiges hier in Santiago zeigen.

 

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29.05.16 Santiago 2. Tag 

Beim aufstehen aufpassen Deckenhöhe am Bett ist höchstens 1,75 m bei meiner Größe von 1,85 sind es genau 10cm  zu wenig. Beim Frühstück treffen wir nochmals auf Manuel und Sabine. Sie fahren heute mit den Bus nach Finesterre. Das wollen wir ihnen morgen nach tun. Ein kurzer Abschied, auch das war eine sehr schöne Begegnug mit unseren Engel Manuel und Sabine. Obwohl wir uns schon lange gefragt hatten, ob der Engel nicht doch ein verstecktes Teufelchen war, mit all seinen Versuchungen. Die beiden werden wir wohl nicht mehr sehen, weil sie noch weiter nach Muxia fahren. Noch ein letztes Buen Camino. Da wir uns entschieden hatten noch eine Nacht zu bleiben, buchten wir es für Heute noch mal, und auch für den Dienstag wenn wir von Finesterre zuück kommen
Um neun gingen wir langsam zum Treffpunkt, wo wir uns mit Guido treffen wollten. Auf einmal entdeckt Egon frische Pferdeäpfel, wir Richtung Kathendrale, Guido holte uns schon von hinter ein. Da war dann tatsächlich noch eine große Gruppe mit Reitern angekommen. Jeder der Egon kennt weiß wie glücklich ihn das macht. Beinahe hätte er auch aufgesessen. Dann gingen wir aus Santiago raus den Piigern entgegen, die nicht den Portuges  gelaufen sind. Es strömten uns schon wieder ein Menge Pilger entgegen. Nur gut das wir das Zimmer schon für die Nacht gebucht haben. Machten dann einen Abstecher zum Busbahnhof der  fast auf den eingeschlagenen Weg lag. Sahen uns schon mal um, wie das hier so abläuft und kauften uns auch schon ein Ticket nach Porto. Mit Guido zusammen klappte das dann auch gut. Man sucht sich halt überall seinen Dolmetscher Engel.
Weiter ging es zum  Monte Gozo, ein Berg der für den Papstbesuch 1982 radikal umgebaut wurde. Schlafplätze für dreitausend Pilger. Jetzt auf dreihundert reduziert, der Rest gammelt vor sich hin. Ein großes Monument auf der Spitze des Berges, wo außer der Portugese Caminoh alle anderen Wege vorbei kommen.  Guido entwickelte sich als perfekten Reiseführer, wenn er mal den Job bei der Bahn aufgibt, könnte er hier sofort einsteigen. Er zeigte uns zwei riesige Pilgerstatuen in Rost zeigend auf die Kathendrale von Santiago, die auf einen anderen Hügel standen, und von 95 % der  Pilger nicht beachtet werden. Egon und ich fanden das dass eine tolle Sicht auf Santiago ist, zumal wir in diesen Moment auch schönes Wetter hatten. " Hättest du gedacht das so schön ist." Nun versprach uns Guido eine noch schönere Sicht auf Santiago. Dafür mussten wir aber erst mal wieder zurück und auf die anderen Seite wieder aus Santiago heraus schon auf den Weg nach Finesterre. Auch das war wirklich ein toller Blick auf Santiago. Am Ende des Tages hatten wir mit einer Tagesetappe von 25 km einen informativen Tag gehabt. Danke Guido. Nachdem wir uns alle frisch gemacht hatten, trafen wir uns nochmal, gehen auch mal in die Neustadt hinein, was sich eigentlich nicht lohnt, tranken dort einen Vino, Guido seinen Kaffee. Er gab uns noch eine Herbergen  Adresse für Finesterre, bei einer Ungarin, die auch deutsch spricht. War so ein kleiner Geheimtipp. Wir bedankten und verabschiedeten uns von Guido den erfahrenen Pilgerengel. Nach einen Schlummertrunk gegenüber der Herberge gingen wir dann auch schlafen.

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Von der Haustüre 2060 km bis nach Santiago

Der Camino am Niederrhein

Start 02.10.17